Das geht überall…

Wir dürfen nicht mehr ins Training. Vielleicht noch recht lange nicht. Dafür haben wir etwas mehr Zeit, uns fit zu halten. Was liegt also näher, als das Training nach Hause zu verlegen? Damit ihr nicht allzu lange auf Ideensuche gehen müsst, haben wir euch ein paar Übungen zusammengestellt, die ihr gut Zuhause machen könnt (allerdings nicht ganz alle im Wohnzimmer).

Was muss denn ein Unihockeyspieler alles trainieren? So abwechslungsreich unser Sport ist, so viele Fähigkeiten sind auch gefragt, die trainiert sein wollen: Schnelligkeit, Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit, Koordination, Stocktechnik, Pass- und Schusstechnik, …

Weil ihr sowieso nicht alle Übungen aufs Mal machen könnt, liefern wir euch häppchenweise neue frei ins Haus.


Passen und Schiessen

So, Schluss mit Wohnzimmer. Jetzt musst du nach draussen. Pässe müssen präzise sein, damit sie bei deinem Mitspieler ankommen. Schüsse müssen ebenfalls besser ins Tor als nebendurch. Also ist Zielen angesagt. 

Flaschenkegeln

Um deine Passqualitäten zu trainieren, stellst du ein paar Petflaschen im Anstand von je etwa 30cm nebeneinander auf den Boden. Du stellst dich ein paar Meter entfernt auf und versuchst die Flaschen gezielt umzuschiessen. Nicht einfach mal schiessen und hoffen, dass irgend eine Flasche fällt. Nein, Ziel muss sein, dass du eine Flasche nach der anderen umhaust. Und weil die Flaschen genau so auf dem Boden stehen wie die Schaufel deines Mitspielers, wenn du ihm einen Pass gibst, müssen die Schüsse flach gespielt werden.


Flaschen in der Höhe

Flach ist gut, wenn du deinem Mitspieler einen Pass zuspielen willst. Wenn du aber den Ball im Lattenkreuz des gegnerischen Goals unterbringen möchtest, ist flach nicht die beste Wahl.

Deshalb stellst du im zweiten Teil dieser Übung die Flaschen auf irgendwas drauf, was gerade rumsteht und kaputt gehen darf. Zum Beispiel eine Schachtel. Davon gibts ja zu Zeiten der Heimlieferung genug. Versuche wiederum, eine Flasche nach der anderen abzuschiessen.



Stocktechnik

Ja, jetzt wirds konkret. Unihockey spielen ohne Stock ist doof. Einen Stock dabei haben, aber nicht wissen, wie man damit umgehen soll, ist auch doof. Also musst du ganz viel mit Stock und Ball üben.

Ball aufheben

Du bist noch jung und kannst dich (anders als der Autor) noch gut bücken, um den Ball aufzuheben, wenn er mal über die Bande geflogen ist. Viel cooler ist es, den Ball nur mit Hilfe das Stocks vom Boden zu pflücken. Übe verschiedene Varianten davon.


Ballbagger

Volle Kontrolle über Stock und Ball. Das ist gefragt, wenn du den Ball aufnehmen und an anderem Ort wieder ablegen muss. Vor allem, wenn die Ablagefläche klein ist.
Um das zu üben, markiere zwei Felder, zwischen welchen du den Ball, wie der Bagger die Erde, hin und her transportieren willst.


Jonglieren

Der Klassiker. Gibts in tausend Varianten. Fang einfach an und arbeite dich nach oben auf der Leiter zum Jonglier-Himmel. Auf der Kante, auf dem Schaft, auf dem oberen Stockende, alles nacheinander, zwischen jeder Ballberührung umkreist der Stock den Ball, oder du drehst dich um deine Achse.

Nun ist Ballkontrolle ja gut und recht. Nur kannst du dich im Spiel auch nicht nur um den Ball kümmern. Du muss gleichzeitig rennen und dem Gegner ausweichen. Also jonglierst du im Laufen. Auf der Treppe, ums (oder übers) Sofa. Aber nicht über die Vase, das Weinglas oder das Notebook der Eltern. 


Stock gegen Fuss

Das ist fast schon wie echtes Unihockey. Steck dir ein Feld von ca. 2mx2m ab (z.B. indem du Post-it Zettel an den Ecken des Feldes auf den Boden klebst). Jetzt musst du jemanden in der Familie motivieren, es mit dir aufzunehmen. Du mit Stock, dein Gegner ohne. Du fängst an, mit dem Ziel, den Ball so lange wie möglich zu kontrollieren, ohne das Feld zu verlassen. Dein Gegner muss dir den Ball mit den Füssen wegnehmen und aus dem Feld kicken. Wie lange behältst du Oberhand?


Bonus: Bogenschiessen

Hä, Bogenschiessen? Ist doch Unihockey hier?!

Bei diesem Bogenschiessen schiesst du nicht einen Pfeil mit dem Bogen, sondern einen Bogen mit dem Ball. Schau dir das Video gut an und finde heraus wies geht.



Kraft

Nicht nur Schnellkraft (siehe unten) ist wichtig, auch die normale Kraft brauchts. Wofür? Du verteidigst den Ball an der Bande und hast keine Kraft. Dumm gelaufen. Du rennst, musst die Richtung schnell ändern und hast zu wenig Kraft, auch den Oberkörper mitzunehmen? Dumm gelaufen. Also, Kraft ist wichtig. Besonders die Rumpfkraft. Das sind die Muskeln an Bauch, Brust und Rücken.

Karette

Das kennst du: Du liegst auf den Bauch und jemand aus deiner Familie hebt deine Füsse hoch. Du bleibst steif wie ein Brett und stemmst den Rest des Körpers mit deinen Armen hoch. So kannst du durchs Wohnzimmer spazieren. Wenn denn dein Füssetrager mitkommt. Du hast nach dem Legospiel nicht aufgeräumt? Dann nimm einen Baustein (oder was immer sonst noch rumliegt und unzerbrechlich ist) mit einer Hand und lege es dir auf den Rücken. Dann gehst du da hin, wo die Sachen hingehören und nimmst sie vom Rücken wieder runter.


Riite, riite Rössli

Erinnerst du dich, als du auf dem Schoss deiner Eltern sasst, «Riite, riite Rössli» gespielt hast und abgeworfen wurdest? So ähnlich kannst du Rumpfbeugen machen. Du sitzest deinem Vater oder deiner Mutter (oder wer sonst im Haushalt ausreichend Nerven hat) auf den Schoss. Deine Sitzunterlage hält ganz fest deine Oberschenkel, so dass du dich horizontal nach hinten lehnen und wieder aufrichten kannst. Mach das 10 mal, ruhe dich aus und wiederhole das Spiel. Wenn du schon etwas grösser bist und deine Eltern Plattfüsse bekämen, wenn du ihnen auf den Schoss sitzt, kannst du die Rumpfbeugen natürlich auch ganz trocken am Boden mit angewinkelten Beinen machen.



Schnellkraft

Ja was jetzt? Schnelligkeit oder Kraft? Beides gleichzeitig. In kurzer Zeit viel Kraft aufbringen. Wofür braucht man das? Zum Beispiel, um zu beschleunigen, oder um abzubremsen. Und das musst du ja beim Unihockey die ganze Zeit. Hier drei Übungen, mit denen du deine Schnellkraft verbessern kannst:

Heugümper

Geh in die Knie und berühre mit den Händen den Boden. Dann versuche so hoch und so weit nach vorne zu springen wie du kannst. Das wiederholst du quer durchs Wohnzimmer. Aber aufpassen, die Wand kommt schneller als man denkt!


Wadenbeisser

Sitze auf einen Stuhl so, dass nur das Gesäss den Stuhl berührt. Lege deine Hände auf die Oberschenkel und drücke sie leicht nach unten. Dann hebst du die Fersen leicht an und drückst abwechslungsweise das linke und dann das rechte Bein mit den Fussballen hoch. Und jetzt machst du das so schnell du kannst, ohne dass die Fersen den Boden berühren. Ca. 10 Sekunden lang. Spürst du, wie die Waden zu brennen beginnen? Nach eine er Pause von ca. 1.5 Minuten kannst du die Übung wiederholen – wenn du magst.


Sprint

Hä, Sprint, im Wohnzimmer? Ja. Und du brauchst noch nicht mal ein ganzes Wohnzimmer dafür. Die Wadenbeisserübung kannst du nämlich auch im Stehen machen. Also, stell dich hin, hebe die Fersen leicht an und lauf auf der Stelle. Zuerst im Jogging-Tempo, dann immer schneller und schneller. Und dann, nach ca. 30 Sekunden Steigerungslauf, gibst du alles, was du hast. 10 Sekunden lang. Und auch hier dürfen die Fersen den Boden nicht berühren, nur die Fussballen. Und jetzt miss mal deinen Puls. Wenn der wieder unter 100 ist, kannst du die Übung wiederholen.